Deutscher Druck- und Medientag 2024 fokussiert das Thema Künstliche Intelligenz in der Druckkindustrie

Gut 180 Unternehmerinnen und Unternehmer haben auf dem zentralen Branchenevent 2024 des Bundesverbandes Druck und Medien (BVDM) die Herausforderungen und Perspektiven für die Druck- und Medienbetriebe in Deutschland diskutiert. Besonders im Fokus stand Künstliche Intelligenz (KI) und deren Anwendung und Praxistauglichkeit für Druck und Medienunternehmen.

Kirsten Hommelhoff, Hauptgeschäftsführerin BVDM mit Dr. Marco Buschmann, Bundesminister der Justiz, und Wolfgang Poppen, Präsident BVDM, beim Deutschen Druck und Medientag 2024 in Berlin (v.l.n.r.)© BVDM/Hans-Christian Plambeck

„Danke, dass Sie dieses wunderbare Kulturprodukt Buch möglich machen. Ich bin mir sicher, es hat noch eine lange und große Zukunft vor sich“, erklärte Dr. Marco Buschmann, Bundesminister der Justiz, in seiner Keynote auf dem Deutschen Druck- und Medientag 2024 vor rund 180 Teilnehmern in Berlin. Nicht nur im Buchdruck wird der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) für Druck- und Medienunternehmen immer bedeutender. Sie ist Teil der Produktion, Verwaltung und Vermarktung von allen Druckerzeugnissen. Deshalb stand der Deutsche Druck- und Medientag am 19. und 20. September 2024 unter dem Motto "KI – eine neue Ära für die Druck- und Medienwirtschaft“.

KI ist in erster Linie Handwerkszeug

Der Präsident des Bundesverband Druck und Medien, Wolfgang Poppen, betonte in seiner Begrüßung: „Die KI ist in erster Linie ein Handwerkszeug und der heutigen digitalen Transformation geschuldet. Sie ist notwendig, weil sie uns Dank ihrer Fähigkeiten enorm unterstützen kann. In vielerlei Hinsicht.“ Aber Angst sollte man nicht vor KI haben. Er ging auch auf die politischen Rahmenbedingungen ein, die es der Wirtschaft unnötig schwer machen. Zahlreiche bürokratische Hürden, wie Berichts- und Informationspflichten sowie Verordnungen und Gesetze führen zu hohem Personalaufwand und großen Kostenbelastungen in der Druck- und Medienwirtschaft. Als starker Interessenverband setze sich der BVDM mit einer gezielten Lobbyarbeit für praxisnahe Lösungen für die hauptsächlich kleinen und mittelständischen Druck- und Medienbetriebe ein, so Wolfgang Poppen.

Transformation der Branche

Die Hauptgeschäftsführerin des BVDM, Kirsten Hommelhoff griff das Thema Entbürokratisierung auf und betonte, dass sich der BVDM intensiv mit Stellungnahmen und aktiver Lobbyarbeit dafür einsetze für die Betriebe der Druck- und Medienwirtschaft eine deutliche Entlastung zu erreichen. „Die Rahmenbedingungen für unsere  Branche sind nicht einfach. Überbordende Bürokratie und praxisferne Entscheidungen auf europäischer Ebene sind große Herausforderungen für die vorwiegend kleinen und mittelständischen  Druck- und Medienbetrieben“, kritisierte sie. Weitere wirtschaftliche Herausforderungen für die Druckbranche sind zudem die Transformation, der Fachkräftemangel und Nachhaltigkeit. Der wachsende Fachkräftemangel oder die ungelöste Nachfolgeproblematik in vielen Unternehmen stellen Betriebe wie auch Verbände vor neue Herausforderungen. Zudem leide die Druck- und Medienwirtschaft unter einem starken Einbruch der Produktion in den letzten zwei Jahren um rund ein Viertel, mit einer leichten Abschwächung des Abwärtstrends im ersten Halbjahr 2024. Zur Transformation der Branche gehört auch das Leitthema des Deutschen Druck- und Medientages, die Künstliche Intelligenz.

Aus der Praxis für die Praxis

Praxisnahe Vorträge von renommierten Experten rund um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) rundeten den Deutschen Druck- und Medientag 2024 ab. Tobias Kaase, Geschäftsführer der mediaprint solutions GmbH, zeigte auf, wie Unternehmen fit für die Künstliche Intelligenz gemacht werden können. Es brauche drei Stufen der Digitalisierung bis zur KI, war sein Credo. Früher oder später werde alles Wissen dieser Welt in einer KI vorliegen. Man brauche die Fähigkeit, daraus analoge Produkte zu machen - also aus Bits Atome zu machen.

Neue Wege für die Druck- und Medienbranche mithilfe von KI beschritt Prof. Dr. Thomas Thiessen, Leiter Mittelstand-Digital Zentrum Zukunftskultur Berlin, mit den Anwesenden. Abschließend präsentierte Michael Ehrmantrtaut, Chief Technology Officer und KI für den Öffentlichen Dienst IBM Technology, mit dem Erfolgsprojekt der norwegischen Tageszeitung iTromsø, wie KI erfolgreich in der Praxis eingesetzt werden kann.

Kirsten Hommelhoff zieht ein positives Fazit des Deutschen Druck- und Medientag: „Nach anregenden Diskussionen, Vorträgen und Praxisbeispielen zu Künstlicher Intelligenz und daraus resultierenden Herausforderungen und Chancen nehmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer viel Inspiration mit. Aus der Praxis für die Praxis.“

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