Der CO2-Fußabdruck von Print

Der Bundesverband Druck und Medien (BVDM) hat berechnet, wie viel Kohlendioxid die produzierende Druckindustrie in Deutschland emittiert.

Das Ergebnis: Der CO2-Fußabdruck aller Druckerzeugnisse einer/s durchschnittlichen Bundesbürgers:in in Deutschland macht weniger als ein Prozent des Fußabdrucks aus, den eine Person hierzulande pro Jahr insgesamt hinterlässt.

Druckindustrie setzt Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit

Mit ihrer Berechnung entkräftet der BVDM zahlreiche unbegründete Vorwürfe und Vorurteile, die Druckindustrie arbeite nicht nachhaltig. Tatsächlich gehören Druckerzeugnisse zu den nachhaltigsten Kommunikationsinstrumenten.

„Wir sind es leid, völlig unsinnigen Vorwürfen ausgesetzt zu sein“, begründet Julia Rohmann, Projektleiterin der Klimainitiative der Druck- und Medienverbände, die umfangreiche Untersuchung, „Zumal insbesondere die Teilnehmer der Klimainitiative ihren CO2-Fußabdruck erfassen und kontinuierlich reduzieren und die Druckindustrie seit mehr als 10 Jahren transparent arbeitet wie kaum eine andere“.

Trotz des ohnehin geringen Anteils an CO2-Emissionen ist die Druckindustrie im Bereich Nachhaltigkeit aktiv. Immer mehr Druckereien und Verlage engagieren sich freiwillig in der Klimainitiative der Druck und Medienverbände, quantifizieren ihre produkt- oder unternehmensbezogenen Emissionen mit dem CO2-Rechner und bieten Kunden die Möglichkeit an, die mit ihren Produktionen  verbundenen CO2-Emissionen zu kompensieren.

In der umfangreichen Untersuchung wurde zunächst quantifiziert wieviel CO2 für eine Tonne Druckprodukte durchschnittlich entstehen und dies auf die insgesamt inverkehrgebrachte Menge grafischer Druckerzeugnisse bezogen. Bei der Berechnung wurden alle Aspekte des Herstellungsprozesses (Scope 1 + 2 nach dem Greenhouse-Gas-Protokoll) in Druckereien einschließlich aller Emissionen aus vorgelagerten Ketten (Scope 3) erfasst. Dieser Wert wurde mit dem Anteil des insgesamten CO2-Fußabdruck einer/s durchschnittlichen Bundesbürger:in nach Zahlen des Umweltbundesamtes verglichen.

CO2-Fußabdruck

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Nachhaltigkeit: Chancen für die Unternehmen?

Der Klimawandel erzeugt weiterhin wirtschaftlichem Druck auf alle Unternehmen in allen Branchen. Viele Unternehmen möchten auf den Zug zu nachhaltigerem Handeln aufsteigen. Das hat spürbare Auswirkungen auf die Zulieferindustrie: Druckereien müssen zunehmend Nachhaltigkeitsstrategien entwickeln und ihre Produkte transparent umweltfreundlich anbieten. Diese Vorgabe, transparent über den CO2-Fußabdruck Auskunft geben zu können,  betrifft die gesamte Lieferkette und wird nach und nach alle anderen Industriezweige erreichen. Für die Druckindustrie ist das kein Problem! Etablierte Systeme sind bereits seit knapp 15 Jahren verfügbar.

Wer nachweislich umweltfreundlicher werden will, muss klimaschädliche Emissionen (zum Beispiel CO2, Methan, FCKW) aus dem Produktionsprozess weitestgehend eliminieren. Wo das nicht möglich ist, kann man zur Kompensation andernorts in Projekte investieren, die den Ausstoß schädlicher Klimagase nachweislich verringern.

Unverzichtbar: der „Carbon Footprint“

Am CO2-Fußabdruck führt kein Weg vorbei: Er fasst vereinfacht ausgedrückt die Klimawirkung eines Unternehmens oder Produktes in einer einzigen Zahl zusammen ausgedrückt in sog. CO2-Äquivalente. Damit ermöglicht er Vergleiche mit Mitbewerbern sowie die Dokumentation der eigenen Fortschritte im Zeitverlauf.

Der CO2-Fußabdruck kann sowohl für das gesamte Unternehmen (Corporate Carbon Footprint = Unternehmensfußabdruck) als auch für die Wertschöpfungskette eines einzelnen Produktes (Product Carbon Footprint = Produktbezogener Fußabdruck) erstellt werden. Letzteres ist aufgrund der genaueren Datenerhebung zwar aufwändiger , wird aber oft gefordert. Für beide Ansätze werden umfassende Daten gesammelt, aus denen sich klimaschädliche Emissionen ableiten lassen.

Vermeidung und Reduzierung

Der Fußabdruck zeigt, in welchen Bereichen die meisten Treibhausgase freigesetzt werden, und wo das größte Potenzial für Einsparungs- und Effizienzmaßnahmen liegt. In der energieintensiven Industrie sind Effizienzprojekte häufig schon umgesetzt. Auch die verstärkte Nutzung von Elektromobilität, eine entsprechend optimierte Auswahl der eigenen Zulieferer und der Bezug von Ökostrom helfen, die zu verantwortenden Emissionen zu reduzieren.

Mit dem Fußabdruck können Unternehmen nun anhand von Kundenvorgaben, eigenen Präferenzen und gegebenenfalls fachlicher externer Expertise ermitteln, mit welchen Maßnahmen sie ihre Ziele am wirtschaftlichsten erreichen. Die Energieeffizienzbetrachtung ist auch Teil der Klimainitiative der Druck- und Medienverbände.

Kompensation

Emissionen, die (noch) nicht vermieden werden können, lassen sich über den Erwerb von CO2-Zertifikaten für Kompensationsprojekte ausgleichen (zum Beispiel Windkraft oder PV-Anlagen zum Ausbau erneuerbarer Energien). So kann man gegebenenfalls auch sehr schnell Klimaneutralität herstellen – allerdings ohne den Vorteil einer mit Reduktionsmaßnahmen verbundenen dauerhaften Energie- und Kosteneinsparung.

Es kann sein, dass Kunden Vorgaben zum Zertifikatsstandard machen, der natürlich preisrelevant ist. Innerhalb der Klimainitiative der Druck und Medienverbände werden nur Projekte nach dem höchsten Standard – dem Goldstandard – unterstützt.