Materialien
Die Normenreihe ISO 2846 gibt Farborte und Transparenzen für Skalendruckfarben vor.
Kommentar
Der „Papierpass“ ist jetzt Norm (Kommentar)
Übersicht
- Druckfarben
Um die Färbungsvorgaben der Teile 2 bis 5 von ISO 12647 im Druck zu erzielen, werden Skalendruckfarben eingesetzt, die den Vorgaben der Normenreihe
ISO 2846
Drucktechnik – Farbe und Transparenz von Skalendruckfarben für den Vierfarbendruckentsprechen. Die vier Teile regeln die Eigenschaften von Druckfarben abhängig vom jeweiligen Druckverfahren:
- Teil 1: Bogen- und Heatset-Rollenoffsetdruck
- Teil 2: Coldset-Rollenoffsetdruck
- Teil 3: Illustrationstiefdruck
- Teil 4: Siebdruck
Teil 1 ersetzt die frühere Europaskala, die in der 2002 zurückgezogenen Norm DIN 16539 spezifiziert war.
Für Offsetdruckfarben legt eine Norm jetzt auch fest, welche Druckfarben-Eigenschaften auf dem Gebindeetikett (oder notfalls im technischen Datenblatt) angegeben werden sollen:
ISO 22934
Drucktechnik – Kommunikation der Eigenschaften von Offsetdruckfarbenenthält derzeit ausschließlich Eigenschaften, die auf den Gebindeetiketten von in Deutschland produzierten und vertriebenen Druckfarben ohnehin üblich sind. Hierzu zählen beispielsweise Informationen über Echtheiten oder Trocknung. Die Norm soll dazu beitragen, dass diese wichtigen Informationen künftig auch in anderen Weltregionen und in möglichst einheitlicher Weise bereitgestellt werden.
- Bedruckstoffe
In einigen Teilen der ISO 12647 werden Bedruckstoffe nach Färbung, Oberfläche, Aufhellungsgrad und Flächenmasse kategorisiert. Diese Papierkategorien sind zusammen mit anderen primären Druckparametern (etwa der Rasterung oder der Farbreihenfolge) Ausgangspunkt für die Festlegung von Tonwertzunahmen und Volltonfärbungen im Druck. Papiere können aber auch abweichende Eigenschaften besitzen. Umso wichtiger ist es, dass die für die Druckproduktion relevanten Papiereigenschaften bekannt sind, damit Druck- und Medienunternehmen ihre Prozesse auf das gewünschte Druckergebnis hin ausrichten können.
ISO 15397
Drucktechnik – Kommunikation der Eigenschaften des Druckpapierslegt die Papiereigenschaften fest, die durch den Bedruckstofflieferanten kommuniziert werden sollen. Da viele Papiereigenschaften auf unterschiedliche Weise gemessen werden können, gibt die Norm auch die betreffenden (durch ISO-Normen oder anderweitig standardisierten) Messverfahren und Kenngrößen vor.
Konkrete Papiereigenschaften legt die Normenreihe
DIN 19306 Papier – Druckpapiere – Technische Lieferbedingungen
in vier Teilen fest:
- Teil 1: Allgemeine technische Lieferbedingungen
- Teil 2: Technische Lieferbedingungen für Offset-Papier, gestrichen und ungestrichen, weiß
- Teil 3: Technische Lieferbedingungen für Tiefdruck-Papier, gestrichen und ungestrichen, weiß
- Teil 4: Technische Lieferbedingungen für Zeitungsdruckpapier
Die Normenreihe enthält u. a. Toleranzen für Maßabweichungen bei Bogen- und Rollenpapieren, Abweichungen der flächenbezogenen Masse und optischer Eigenschaften wie Färbung und Opazität. Weitere Parameter betreffen die Be- und Verdruckbarkeit sowie die Weiterverarbeitbarkeit von Papieren.
- Druckplatten
Vergleichbare Vorgaben gibt es für die Eigenschaften von Offsetdruckplatten. So stellt
ISO 12635 – Drucktechnik – Druckplatten für den Offsetdruck – Maße
Qualitätsforderung an die Dicke, Rechtwinkligkeit, Planlage, Abkantbarkeit und Gratbildung der Druckplatten. Durch einen neuen Katalog von Vorzugsformaten will die 2021 aktualisierte Norm auch den herrschenden Wildwuchs von Druckplattenformaten begrenzen.
Leider bestätigt die Norm aber weiterhin den Brauch, Druckplatten mit nur 0,28 mm Dicke (bei einer Toleranz von ± 0,01 mm) als 0,3-mm-Druckplatten zu verkaufen. Dies bietet den Druckplattenherstellern bereits seit Jahren die Möglichkeit, verdeckt Aluminium einzusparen. Kennt der Drucker diesen Sachverhalt jedoch nicht, können dadurch Druckprobleme entstehen.
Die Passgenauigkeit der Farbauszüge stellt
ISO 11084-2
Drucktechnik – Registersysteme für Fotomaterialien, Folien und Papier – Loch/Stift-Registersysteme für die Druckplattenherstellungsicher. (Teil 1 der Normenreihe gilt für nichtmetallische Materialien und hat mit der digitalen Druckplattenbebilderung seine Bedeutung verloren.)