Verbot von Mineralölen in Druckfarben in Frankreich

Um Lebensmittel vor der Migration von Mineralölbestandteilen aus Recycling- papieren zu schützen, schränkt die „ Verordnung vom 13. April 2022 zur Angabe der Stoffe, die in Mineralölen enthalten sind, die für die Verwendung in Verpackungen und für Druckerzeugnisse, die an die Öffentlichkeit verteilt werden, verboten sind “ (französisch) die Verwendung bestimmter gesättigter aliphatischer (MOSH) und aromatischer Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) in Druckfarben ein.

Die Verordnung sieht bereits seit dem 1. Januar 2023 vor, dass alle für die breite Öffentlichkeit bestimmten Druckerzeugnisse, die auf dem französischen Markt in Verkehr gebracht werden, nur mit Druckfarben bedruckt werden dürfen, die die festgelegten Grenzwerte für MOSH und MOAH einhalten. Diese Grenzwerte werden zum 1. Januar 2025 nochmals deutlich gesenkt. Ab dann dürfen nur noch folgende Konzentrationen enthalten sein:

MOSH: max. 0,1 % für Verbindungen mit 16 bis 35 Kohlenstoffatomen; MOAH: max. 0,1 % oder 1 ppm für Verbindungen mit 3 bis 7 aromatischen Ringen. Aus Sicht des BVDM weist die Verordnung erhebliche Mängel auf und wurde bereits im Verlauf ihrer Entstehung vom BVDM, seinem französischen Schwesterverband UNIIC sowie dem europäischen Dachverband Intergraf kritisiert.

Während für viele Anwendungen bereits mineralölfreie Druckfarben verfügbar sind, werden vor allem im Heatset- und Coldset-Rollenoffsetdruck noch Druckfarben eingesetzt, deren Bindemittel Mineralöle enthalten. Auch wenn die Druckfarbenhersteller die Umstellung auf mineralölfreie Produkte forcieren, können sie nicht überall gewährleisten, dass sie die oben genannten Grenzwerte einhalten. Zumindest geht das aus einer Information des europäischen Druckfarbenverbandes EuPIA hervor. Sie bemängelt, dass die festgelegten Grenzwerte unterhalb der chemischen Nachweisgrenze liegen. Selbst wenn mineralölfrei rezeptierte Druckfarben zur Verfügung stünden, könne es folglich vorkommen, dass die chemische Analyse das Gegenteil ergibt.

Die EuPIA-Information in englischer Sprache finden Sie in der Anlage zu diesem Rundschreiben.

Der BVDM empfiehlt Druckereien, die den französischen Markt beliefern, sich rechtzeitig an ihre Druckfarbenlieferanten zu wenden und Unterstützung einzufordern.

Anmerkungen des BVDM Die französischen Verbände UNIIC (Verband der Druckindustrie) und AFEI (Verband der Druckfarbenhersteller) fochten die Verordnung unmittelbar nach ihrer Veröffentlichung im Jahr 2022 vor dem französischen Staatsrat an, um die für Druckereien existenzgefährdende Regelung noch abzuwenden. Nachdem die Klage in erster Instanz abgewiesen wurde, versuchen die Verbände nun, die Kundenbranchen zu sensibilisieren, um den politischen Druck auf den Gesetzgeber zu erhöhen.

BVDM und Intergraf unterstützen diese Bemühungen, zumal die französische Behörde für Lebensmittel- und Umweltsicherheit (ANSES) in einer wissenschaftlichen Untersuchung selbst zu dem Schluss kam, dass kein nachgewiesenes inakzeptables Risiko besteht, das eine europaweite Beschränkung von Mineralölen unter REACH rechtfertigen würde. Bereits bei der ursprünglichen Notifizierung des französischen Gesetzes im Jahr 2022 kam die EU-Kommission zu einer ähnlichen Erkenntnis. Intergraf wird das Argument, dass das französische Gesetz weder mit den französischen noch mit den europäischen Erkenntnissen vereinbar ist, gegenüber der französischen Regierung geltend machen.

Nachricht

Verbot von Mineralölen in Druckfarben in Frankreich

Benutzeranmeldung

Das könnte Sie auch interessieren

FAQs zu französischem Mineralölverbot in Druckfarben veröffentlicht

Französische Druckfarbenvorgaben treten in Kraft