Tarifverhandlungen Druckindustrie 2024 – ver.di fordert 12 %

In der Sitzung ihrer Tarifkommission am 18. Dezember 2023 hat die Gewerkschaft ver.di beschlossen, das geltende Lohnabkommen aus dem Jahr 2022 sowie die regionalen Angestellten-Tarifverträge der Druckindustrie zu Ende Februar 2024 zu kündigen. Ferner hat ver.di für einen Neuabschluss der Lohn- und Gehaltstarifverträge die Forderung nach einer Lohn- und Gehaltserhöhung von 12 % angekündigt.

Zur Begründung verweist ver.di auf eine durchgeführte Beschäftigtenbefragung sowie die Inflationsrate. Die entsprechende Tarifinformation der Gewerkschaft finden Sie in der Anlage 1 .

Gegenüber dem bvdm hat ver.di hinsichtlich der regionalen Gehaltstarifverträge zudem angekündigt, die Anhebung aller Gehaltsgruppen auf mindestens 13 € pro Stunde fordern zu wollen.

Der Sozialpolitische Ausschuss des bvdm hatte in seiner Sitzung am 28. November 2023 bereits eine Einschätzung zur Lage der Branche abgegeben. Die angekündigte ver.di-Forderung spiegelt diese in keiner Weise wider und ist aus Sicht des bvdm vollkommen unrealistisch. Insbesondere die negative Entwicklung der Arbeitsproduktivität und die schwache Auftragslage werden von ver.di nicht berücksichtigt. 12 % können keine Basis für konstruktive Tarifverhandlungen sein.

Offensichtlich hat die Tarifkommission der Gewerkschaft die vielleicht verständlichen, aber völlig unrealistischen Vorstellungen einer rein emotionalen und wenig repräsentativen Befragung unter Mitgliedern unreflektiert zugrunde gelegt.

Herr Dr. Berktold, Vorsitzender des Sozialpolitischen Ausschusses des bvdm, bereitet vor diesem Hintergrund die Betriebe auf einen schwierigen und gegebenenfalls langwierigen Verhandlungsprozess vor.

Die Pressemitteilung des bvdm finden Sie in der Anlage 2 .

Ausblick und Zeitplan Tarifrunde 2024 Die Tarifverhandlungen zwischen bvdm und ver.di beginnen voraussichtlich am 11. März 2024.

Dr. Klemens Berktold, Geschäftsführer der FUNKE Druckzentrum Niedersachsen GmbH, wird den bvdm in den anstehenden Verhandlungen mit ver.di als Verhandlungsführer vertreten, gemeinsam mit der stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Jutta Häusler, Giesecke+Devrient GmbH, der neuen Hauptgeschäftsführerin des bvdm, Kirsten Hommelhoff, sowie der neu gewählten Verhandlungskommission.

Bei einer Kündigung des Lohnabkommens und der Gehaltstarifverträge zu Ende Februar 2024 herrscht bis Ende März 2024 Friedenspflicht, so dass frühestens ab April 2024 mit Streiks zu rechnen ist.

Die Laufzeit des Manteltarifvertrages endet am 31. Oktober 2024, anschließend gilt ebenfalls eine einmonatige Friedenspflicht.

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